Montag, 26. Mai 2014

Once upon a time I realized...

...being special isn't about being different.

Guuuuuut, "special" zu sein impliziert ja förmlich schon, dass man "anders" ist. Worauf ich aber anspielen möchte sind die Special Olympics, die im übrigen auch der Grund sind, warum ich erst am Montag und nicht am Donnerstag blogge ;)

Die Special Olympics Deutschland fanden dieses Jahr vom 19. Mai bis zum 23. Mai in Düsseldorf statt. Es waren die nationalen Meisterschaften in verschiedensten Sportarten.

Was sind die Special Olympics?
Die Special Olympics sind Sportwettbewerbe für Menschen mit geistiger Behinderung. Sie unterscheiden sich von den Paralympics, da bei den Special Olympics nach Leistung sortiert wird und nicht nach "Grad der Behinderung" (oder wie man das nennen mag.)

Wie komme ICH an die Special Olympics?
Die Special Olympics fanden 2014 eben in Düsseldorf statt. Düsseldorf ist aber nicht so cool wie Wuppertal und hat KEIN Leistungszentrum, also kommen die Schwimmer aus ganz Deutschland zu uns ins SchwimmSportLeistungsZentrum, kurz SSLZ, und schwimmen dort um die Quali zu den internationalen Special Olympics in Antwerpen.

Wieso schreibe ich darüber?
Ich schreibe darüber, weil ich ein Teil dieser wundervollen Veranstaltung sein durfte. Die Organisatoren der SOD (Special Olympics Deutschland) haben an unserem Schulzentrum angefragt, ob wir ihnen die Helfer zur Verfügung stellen. Das hieß für uns: Neue Erfahrungen, Referenzen und Schulfrei. Und coole Tshirts, Turnbeutel, Duschgel, Deo, Trinkflaschen und
Die Realschüler "mussten" das Catering machen, was ich persönlich unfair fand, denn die wirkliche "Party" ging im Schwimmbad und nicht beim Essen oder bei den Massagen.

Jedenfalls war ich einer der Helfer, die wirklich jeden Tag da waren und ich muss sagen: Es war einer der schönsten Zeiten in meinem bisherigen Leben.
Abgesehen davon, dass ich sowieso total hinter der Arbeit mit geistig Behinderten Menschen her bin, weil es einfach unfassbaren Spaß macht, wollte ich die Chance nicht verpassen, bei einem solch großen Event eine kleine, aber wichtige Rolle zu übernehmen. 

Jeder, der jetzt sagt: "HÄ? was ist denn an denen anders!?" dem antworte ich: "Du hast recht, großartig anders sind die Athleten, wie wir sie nennen mussten, nicht, aber die Beziehung zu ihnen ist intensiver, ihre Gefühle ebenso, bei einem Großteil. Manchen merkt man die Behinderung beim ersten Treffen nicht an, beim zweiten auch nicht, beim dirtten ist sie vollkommen egal. Und das ist es, was sie von "uns" unterscheidet. Denn sie haben ein Handycap, sonst wären sie nicht geistig behindert. Es ist aber keineswegs negativ oder positiv zu sehen, sondern so, wie die Persönlichkeit von jedem von uns. Wenn einer arrogant ist, kann er geistig behindert sein oder nicht, es ist vollkommen egal. Wenn jemand jedoch sensibel ist, äußert sich das total anders. Selten hatte ich so häufig feuchte Augen, weil ich mich so mit den Siegern gefreut habe, oder so mit den Verlierern getrauert habe."

Und da kommen wir zum Punkt: Es hat mich ergriffen, deshalb schreibe ich darüber. Die ganze Welt sollte nicht nur die olympischen Spiele feiern und die Paralympics, sondern auch die Special Olympics. Ich habe wahre Freundschaften mit manchen Athleten geschlossen, auf die manch "normaler" Sportler nicht eingegangen wäre, einfach aus dem Grund, weil es sich nicht gehört. Welcher Weltfußballer freundet sich mit einem Balljungen an, klar, man gibt denen Autogramme und knuddelt sie vielleicht einmal nach dem Spiel. Aber bei den Special Olympics. Ich kann es kaum in Worte fassen, später werde ich Bilder posten und Videolinks angeben, damit ihr einen kleinen Einblick bekommt.
Ich fragte meine neuen Freunde nach Autogrammen. Das war vollkommen neu für sie. Aber sie haben sich gefreut. Britta Steffen als Botschafterin ließ sich bei uns blicken, schoss Fotos mit den Athleten und gab fleißig Autogramme. Selbst einmal in dieser Rolle zu stehen war der Traum mancher Athleten. So klein und doch so fern, weil sie kaum Unterstützung bekommen.
Wenn ich so zurück denke, kommen mir die Tränen. Denn nicht nur wir haben die Sportler so behandelt, wie es ihnen gebührt, sondern die haben uns Helfer ebenso gepusht! Wir durfte einen Ehrenrunde drehen, bekamen jeder eine Teilnehmerschleife vom Orgateam (DICKES DANKE AN EUCH!) und klatschten bei dem Athleten ab, die uns feierten, als seien wir die großen Stars auf dem roten Teppich. Und dieses Gefühl, Freunde, ist unbezahlbar.

Auch die Zusammenarbeit mit den Kampfrichtern und Organisatoren war eng. Man duzte sich, Man half sich einander und tauschte sich aus. Es war toll mit euch, DANKEDANKEDANKE!

Die roten Tshirts: Das sind die Helfer
Die grünen Tshirts: Das sind die Organisatoren
und die weißen sind keine Ärzte, sondern Offizielle, also Kampfrichter


Und was soll das jetzt?
Es soll euch aufrufen, euch zu engagieren. Viele meiner Freunde hatten Angst vor dem Umgang mit den Athleten und ich muss ihnen zugestehen, dass es teilweise echt schwierig war manche zu verstehen, manche zu ermutigen oder für sie da zu sein und ihnen bei zu bringen, dass sie disqualifiziert wurden. Aber hey, so ist das Leben. Und das, was die Menschen dir geben. Es ist unglaublich. Oh, und nachher fliegen übrigens alle Helfer und Organisatoren ins Wasser, was während der Schwimmtage nicht vorgesehen, aber auch passiert ist. Es ist wunderwunderwunderschön. Ohne Spaß, ich übertreibe nicht. Alle vorherigen Zweifler wünschen sich nun in die letzte Woche zurück.
Also, Leute, achtet darauf, wann solche Veranstaltungen bei euch sind, die können immer Helfer gebrauchen. Und wirklich, egal, was ihr tut, ihr seid eine Hilfe und fühlt euch gut dabei, das kann ich euch fast versprechen!

Das kann man jetzt als "Danke" oder Freude sehen, denn so sehen sie aus, die Athleten :)
 Die Bilder habe ich alle hier her .

Jetzt kommen noch zwei Videlinks:
1. Zum Video der Lokalzeit des WDR
2. Zum Video der SOD über den Bereich des Schwimmens


Also, Leute, Tut was :)

Eure oana 

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